Alles ist Klischee

Ich will gar nicht den Scheiß hören, dass bereits jedes Thema zu Papier gebracht wurde und der und der es besser gesagt hat. Das ist Onanie von Menschen die zu genau drauf schauen und übersehen, dass die Vielzahl eines Fühlens ein bestimmtes Gewicht haben kann.

Ich habe gestern "Bücher über Negativität" bei Google eingegeben, weil ich es mag wenn Menschen über traurige Dinge schreiben.

Danach habe ich mich dann durch die Seiten geklickt und alles was ich fand waren Bücher über das Verhindern von innerer Negativität.

Als Audible-Mensch finde ich das alles auch schwierig. Es gibt da einen Batzen Bücher, aber weder Cioran, noch Leopardi, noch Caraco wurden jemals ins Deutsche übersetzt. Französisch, Englisch, Italienisch, kein Problem. Aber warum sollte man sich im modernen Deutschland mit soetwas beschäftigen?

Ligotti hat das offenbar wunderbar zu Papier gebracht, aber ich möchte das Hören dürfen. Das ultimative Dogma sind weder linke oder rechte politische Themen, noch Umwelt oder Ernährung, noch Kunst oder Arbeit. All das ist diskutabel.

Nicht diskutabel ist, dass wir als Madenmenschen uns verbessern sollten. Negative Gefühle sind ein Zeichen von Disfunktionalität und das "Gut" auf die "Wie gehts?"-Frage ist ein Reflex.

Mir gehts immer schlecht. Will ich das? Keine Ahnung, aber ich sehe keinen Nachteil gegenüber den anderen. Exklusivität, aber was soll diese Farce.

Ich fand deinen Witz nicht gut, dein Geschenk nicht erfreuend und deinen Gewichtsverlust so unfassbar egal. Das soll dich nicht beleidigen. Es ist mir aber einfach so egal.

Ich kann dieses Streben nicht verstehen und warum seine Gefühle so viel nachvollziehbarer sind als meine? Warum dieser Wille zur Verbesserung? Ich bin ein Häufchen Elend. Respektiert mich!?