P hat eine manipulative Persönlichkeit

Vorweg behaupte ich, dass das falsch ist.

Ich sage, der P., das wird für immer ein blöder Begriff bleiben, hat gar keine oder eine nur sehr rudimentäre Persönlichkeit. Er sollte durch seinen Alltag in erster Linie ein Überlebenskünstler sein und das worum es geht. Schutzmechanismen, Anpassung, Abwehr, Überleben und Mittel zum Zweck.

“…there is an idea of a *Lancastar*, some kind of abstraction, but there is no real me, only an entity, something illusory, and though I can hide my cold gaze and you can shake my hand and feel flesh gripping yours and maybe you can even sense our lifestyles are probably comparable: I simply am not there. It is hard for me to make sense on any given level. Myself is fabricated, an aberration. I am a noncontingent human being. My personality is sketchy and unformed, my heartlessness goes deep and is persistent. My conscience, my pity, my hopes disappeared a long time ago if they ever did exist."

- Bret Easton Ellis (minimal abgeändert)

Wenn die Psychotherapeuten am Ende der Sitzung in ihr Buch schreiben dass sie Erkenntnisse gewonnen haben, hat das weder etwas mit Durchbruch, noch mit Manipulation des Ps, noch mit Unwissenheit beider Parteien zu tun.

Es ist eine Momentaufnahme.

Was macht also nun das Klischee des Psychopathen auf seinem Weg zur Psychotherapie? Er hat einen Plan. Er hat sich eine Figur oder eine Idee erdacht, welche die Zeit des Gesprächs zu einem Spiel verdreht, welches seinem amusement dient oder gar das Gegenüber zweckdienlich macht.

Was macht der P. auf dem Weg zur Therapie? Er denkt an etwas, dass ihn momentan regelmäßig beschäftigt, vielleicht auch die letzte Sitzung. Ganz normal. Der Schritt über die Schwelle des Therapiezimmers kommt dann trotzdem als Überraschung. Es gibt keinen Plan, aber einen altbekannten Abwehrmechanismus, welcher tatsächlich in allen Lebenslagen zumindest die als bestmöglich empfundene Strategie ist: Maskierung. Es geschieht.

Maskierung hinter Maskierung hinter Makierung.

Die Idee dass ein P weiß was er selbst ist oder dass man seinen Kern finden wird ist ein Absurdum. Sein Kern ist ein schwarzes Loch, eine allumfassende Wüste, der ultimative Tod. Bar jeder Emotion, jeden Wollens, jeder Emotion. Ps sind Nichts.

Falls sie eine Emotion haben ist es nur die, alle lebendigen Wesen des Planetens in ihren persönlich empfundenen Ekel zu ziehen.

Der P den ihr kennt ist der den ihr erwartet. Er fühlt sich euch gegenüber niemals real und vielleicht spürt ihr das teilweise. Er kann nicht er selbst sein, weil es das nicht gibt. Ihr glaubt ihr kennt ihn, ihr kennt Launen, Fassaden, Masken eben.

“Where there was nature and earth, life and water, I saw a desert landscape that was unending, resembling some sort of crater, so devoid of reason and light and spirit that the mind could not grasp it on any sort of conscious level and if you came close the mind would reel backward, unable to take it in. It was a vision so clear and real and vital to me that in its purity it was almost abstract. This was what I could understand, this was how I lived my life, what I constructed my movement around, how I dealt with the tangible. This was the geography around which my reality revolved: it did not occur to me, ever, that people were good or that a man was capable of change or that the world could be a better place through one’s own taking pleasure in a feeling or a look or a gesture, of receiving another person’s love or kindness. Nothing was affirmative, the term “generosity of spirit” applied to nothing, was a cliche, was some kind of bad joke. Sex is mathematics. Individuality no longer an issue. What does intelligence signify? Define reason. Desire- meaningless. Intellect is not a cure. Justice is dead. Fear, recrimination, innocence, sympathy, guilt, waste, failure, grief, were things, emotions, that no one really felt anymore. Reflection is useless, the world is senseless. Evil is its only permanence. God is not alive. Love cannot be trusted. Surface, surface, surface, was all that anyone found meaning in…this was civilization as I saw it, colossal and jagged…”

-ebd

P. als Überlebenskünstler? Sicherlich, wie auch immer sein Dschungel aussah als er die Werkzeuge in die Hand nahm.

Manipulativ? Das klingt so proaktiv. Ps planen nicht. Sie sind immer nur sie selbst. Nichts.

Wir klären das schon noch, aber bis dahin bin ich

-Lancaster